Qi Gong und meditative Körperarbeit

» von der Aufmerksamkeit zur Achtsamkeit«

 

Qi Gong ist, einfach ausgedrückt, eine alte chinesische Form der Gesundheits- und Meditationsübung. Eingebunden in östliche Philosophien wird es von den Menschen seit Jahrtausenden praktiziert, um geistige, seelische und körperliche Aspekte in Einklang zu bringen.

Es ist ein vielfältiges Übungssystem zum Erhalt und zur Pflege der Lebensenergie, dem Qi.

Körperfunktionen und Bewegungen, die zum Leben notwendig sind, können mit einer regelmäßigen Übungspraxis stabilisiert und erhalten werden.

Geübt wird auf mehreren Ebenen: 

Das Einnehmen der Standhaltung ist eine zentrale Übung in vielen Qi Gong Formen. Die Ausrichtung des Körpers geschieht nach bestimmten Vorgaben, angesprochen werden Gelenke, Muskulatur, Gleichgewicht und Körpermitte. Erdung und Zentrierung sind das Fundament für Haltung und Bewegung.

Beim Erlernen der körperlichen Bewegungen widmen wir uns der Geschwindigkeit des eigenen Tuns. Wir „bremsen“ uns durch die langsamen, fließenden Bewegungen. Die körperliche Aufrichtung lässt die Atmung tiefer, ruhiger werden.

Wir lernen, unsere Atmung wahrzunehmen, fließen zu lassen, und können die Zusammenhänge von Atmung, Luft und Lebensenergie deutlicher erleben. Der Atem bewegt das Qi im Körper, der Atem dient als Anker für die geistige Aufmerksamkeit.

Wir üben mit einer wachen Anwesenheit und Konzentration, die Bewegungsabläufe zu koordinieren und den Blick nach innen zu richten. All dies erfordert eine ständige Beteiligung des Geistes und bringt, mit zunehmender Übung, eine beruhigte Ausgeglichenheit und Stabilität mit sich.

Beim Stillen Qi Gong wird Phantasie 

und Vorstellungsvermögen gefördert.

Qi Gong ist Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und wird nicht isoliert betrachtet, z.B. wie hier im Westen verbreitet bei Erkrankungen. Als Methode der Gesundheitsförderung berücksichtigt sie unsere Ernährungsgewohnheiten und unser soziales Umfeld. Unsere Einstellungen zum Leben, Bewertungen und unsere psychisches Empfinden spielen ebenfalls eine Rolle.

Meditative Körperarbeit bedeutet für mich, eine Körperwahrnehmung mit Respekt und Achtsamkeit, Spaß und Freude an der Bewegung zu ermöglichen.

Selbst-Bewusstsein ist auch eine körperliche Erfahrung.